Hauptstadt - Puerto del Rosario
Gelegen an der Ostküste, wo Jahrhunderte zuvor die Angst vor Freibeutern Siedlungsbemühungen zu nichte machte, fand sich in den ruhigeren Zeiten ein geografisch guter Ort für den Ziegenhafen (Puerto de Cabras wörtlich übersetzt). Die kleine Hafenstadt Puerto de Cabras stieg durch den Handel mit Kalk aus den nahegelegenen Kalkbrennereien Anfang des 19. Jahrhunderts schnell zur größten Stadt der Insel auf. So war es kein Wunder, dass 1860 Antigua den Hauptstadttitel abgeben musste. Die Blüte hielt an, allerdings ohne nenneswerte Monumente hervorzubringen. In den 50 Jahren des letzten Jahrhunderts wurde Puerto de Cabras in Puerto del Rosarios umgetauft. Nur noch das Tal südlich der Stadt trägt den alten Namen. Der Hafen wurde immer weiter ausgebaut und ist heute noch der größte und wichtigste Hafen Fuerteventuras. Puerto ist auch Sitz der Inselverwaltung.
Vom Ziegenhafen zum Kreuzfahrtschiff-Anleger
Bei Touristen ist der Ort lediglich wegen des gleichnamigen nahe gelegenem Flughafens bekannt. Und es gibt auch ganz gute Ärzte, falls einmal Not am Mann ist. Ansonsten gibt es keine nennenswerten Ferienanlagen in der Stadt und auch nur wenige Sehenswürdigkeiten, die einen Besuch rechtfertigen. Kreuzfahrtschiffe auf Kanarenrundfahrt stoppen in Puerto del Rosario und eigentlich auf nur, um irgendwo an Land gehen zu können. Die Reisenden nehmen meist von hier aus anInselrundfahrten oder Sportkursen im Norden Fuerteventuras teil oder besuchen das große Shoppingzentrum am Ortseingang. Das klingt jetzt alles nicht so berauschend.
Unser Fazit-Versuch
Trotzdem hat Puerto irgendwie einen verwegenen Charme, denn es ist eine alte gewachsene, tourismuslose Stadt - wirtschaftlich notwendig, mit normalem Leben, Hafenkneipen und einem ganz schönen Markt. Wenn Sie nur drei Tage haben, und an der Südspitze der Insel ein Hotel gebucht haben, dann sollten Sie einen Tagestrip verwerfen. Wenn es aber irgendwie auf dem Weg liegt, können Sie ja zumindest einmal reinschnoppern.