Immer wieder zur Urlaubszeit tauchen in den Medien Horrormeldungen zu mehr oder weniger gefährlichen Tiere auf. Auch auf den Kanaren gibt es Berichte zu Hai-Sichtungen und Badeverbote wegen Quallenalarm. Wie realistisch sind diese Szenarien und vor allen Dingen wie gefährlich ist die Tierwelt auf Fuerteventura eigentlich? Da es im Atlantik Haie gibt, und in trockenen Gebieten oft Scorpione, macht eine Betrachtung unter und über Wasser Sinn...
Gefährliche Tiere auf Fuerteventura auf dem Land
Ein Blick auf die Landkarte lässt zumindest den Verdacht aufkommen, dass es auf den Kanarischen Insel potentiell für den Menschen gefährliche Tiere geben könnte. Zumindest legt dies die kurze Distanz zum afrikanischen Kontinent nahe. Aber das wichtigste vorweg: Gefährliche (Land-) Tiere, wie beispielsweise giftige Spinnen, Skorpione, Schlangen und schlimme Tropenkrankheiten wie Malaria kommen auf Fuerteventura glücklicherweise nicht vor. Sie brauchen sich also weder bei einer Wanderung noch in der Unterkunft davor fürchten, auf einen Skorpion zu treten oder ihn morgens aus ihren Schuhen schütteln zu müssen. Die auf der Insel lebenden Insekten sind allesamt harmlose Vertreter ihrer Art und nur in Bezug auf die lästigen Kakerlaken etwas unangenehm. Ein weiterer Pluspunkt: Aufgrund der Trockenheit und dem Mangel an Brutmöglichkeiten ist die Insel nicht besonders attraktiv für Mücken. So kann man das Mückenspray getrost zu Hause lassen und für den nächsten Lappland-Urlaub aufsparen. Was gelegentlich auf Fuerteventura vorkommt, ist das massenhafte Auftreten der roten Heuschrecke. Starke Winde sorgen dafür, dass die Insekten zu Millionen aus Afrika herüber geweht werden. Das beeindruckende Naturschauspiel ist aber schon nach wenigen Tagen vorüber. Ansonsten tummeln sich einige endemische, sprich nur hier vorkommende, Insektenarten auf der Insel. Dazu gehört auch der Monarchfalter mit einer Flügelspannweite von bis zu 10 cm. Die Reptilienwelt ist mit einigen interessanten Eidechsen- und Geckoarten eher spannend als bedrohlich. Diese sind eigentlich überall auf Fuerteventura anzutreffen und zumeist handelt es sich um den weitverbreiteten Kanarischen Mauergecko. Ansonsten zeigt sich die Säugetierwelt extrem artenarm. Auffällig, aber ungefährlich, ist das Nordafrikanische Streifenhörnchen, welches in den 1960er Jahren eingeschleppt wurde.
Gefährliche Tiere auf Fuerteventura im Wasser
Unterwasser wird die Situation etwas unübersichtlicher. Aber auch hier die gute Nachricht zuerst: Auch wenn in den Gewässern rund um Fuerteventura regelmäßig Haie gesichtet werden - bisher wurde kein einziger Haiangriff verzeichnet. Treffen Sie beim Schnorcheln oder Tauchen auf einen Hai, handelt es sich in meisten Fällen um ungefährliche Vertreter ihrer Gattung wie zum Beispiel dem völlig harmlosen Engelhai. Die angenehmen Wassertemperaturen und der Fischreichtum rund um die Kanarischen Inseln machen diese zu einem geeigneten Lebensraum für viele Hai- und Rochenarten. Potentiell gefährliche Arten wie zum Beispiel den berühmt berüchtigten Weißen Hai sucht man hier jedoch vergeblich. Allgemein gilt beim Schnorcheln oder Tauchen die einfache Regel: Treiben Sie wilde Tiere niemals in die Enge oder stressen sie. Folgt man diesem Hinweis, droht auch in den Gewässern rund um Fuerteventura keine Gefahr.
Quallen auf Fuerteventura
Eine ernstzunehmende Gefahr geht von der berühmt-berüchtigten “Portugiesische Galeere (Physalia physalis)” aus. Insbesondere in den Wintermonaten und im Frühjahr taucht diese von Zeit zu Zeit in den Gewässern vor den Kanarischen Inseln auf. Gefährlich ist eine Berührung der langen Tentakel mit den Nesselfäden. Diese verursachen Verbrennungen und können bei einigen sogar Lähmungserscheinungen hervorrufen. Befinden sich Portugiesische Galeeren in der Nähe der Strände wird von den Behörden deutlich auf die Gefahr hingewiesen und gegebenenfalls, als letztes Mittel, ein Badeverbot ausgesprochen.
Ärzte auf Fuerteventura
Kommt es zu einer Berührung mit den Nesselfäden kann dies ziemlich schmerzhaft sein. Im Notfall sollten Sie lieber einen Arzt aufsuchen. In den beliebten Urlaubsorten gibt es viele deutschsprachige Ärzte, die Ihnen auf jeden Fall weiterhelfen können. Im Süden kann Frau Dr. Karola Simoni (auch Kinderärztin) in Costa Calma weiterhelfen. Auch im Norden ist für (deutschsprachige) schnelle Erste Hilfe beispielsweise durch Frau Dr. Kerstin Werner gesorgt.