Jandia
Die gesamte südliche Halbinsel heißt Jandia. Und auch Playa de Jandia ist nicht ganz richtig, denn derer gibt es viele, wie man an den schönen (und endlich neuen!) Autobahnschildern mitverfolgen kann auf dem Weg nach Morro Jable. Trotzdessen hat sich der Name Jandia für den irgendwie organisch mit den Hotels gewachsenen Ort rund um den Robinson Club kurz vor dem ehemaligen Fischerort Morro Jable durchgesetzt.
Den Ort Jandia gibt es eigentlich gar nicht
Die Ortschaft Jandia wird gesäumt von den unter Naturschutz stehenden Salzwiesen und der Playa Matoral einem langem weißen Sandstrand. Hinter Jandia erheben sich die höchsten Berge der Insel. Über Jahrhunderte hinweg und noch bis in die 1960er Jahre war der Süden Fuerteventuras nur sehr dünn besiedelt (was er heute übrigens genau genommen auch noch ist). Hauptsächlich Ziegenbauern und Fischer lebten in dem kargen Gebiet. Woher diese ersten Einwohner der Insel ursprünglich stammten, ist bis heute noch nicht vollständig geklärt. Wahrscheinlich waren die ersten Siedler Nachkommen von Strafgefangenen Berbern aus dem Gebiet des heutigen Algeriens, die von den Römern vor Christus auf die Insel gebracht wurden. Bis zum Ende des 18. Jahrhunderts waren noch die Tiere in der Mehrheit. So weideten im Süden Fuerteventuras mehr als 4000 Ziegen und eine große Menge Schafe, Dromedare, Kühe und Esel. Es gab Plantagen für Obstbäume, Feigenkaktus und etwa siebzehn Kalkbrüche. Ortsnamen wie Agua de Toros und Siete Fuentes zeugen davon, dass das Gebiet über ausreichend Wasser verfügte.
Die Entwicklung des Tourismus im Süden Fuerteventuras
In den 60ziger Jahren begann die touristische Erschließung Jandias. Zwei junge deutsche Architketen entdeckten von ihrer Segeljacht die fantastischen Strände der Playa Matoral in Jandia. Das erste Hotel im Süden der Insel wurde erbaut und erhielt, da völlig allein an diesem Traumstrand, den Namen Robinson Club. Die Reise nach Jandia führte zu dieser Zeit nach einem Flug mit einer kleinen Propellermaschine von der Nachbarinsel Gran Canaria auf eine staubige Schotterpiste, für die man je nach Witterungsverhältnissen bis zu sieben Stunden Fahrt brauchte. Im Hotel kam es häufig zu Stromausfällen und viele Lebensmittel mussten aufwendig mit dem Schiff im kleinen Naturhafen von Morro Jable angeliefert werden. Trotzdem war der Begriff Reklamation für die ersten Besucher Jandias ein Fremdwort. Das sommerliche Klima, die unendlichen leeren weißen Traumstrände und der fangfrische Fisch begeisterten viele der Urlauber so sehr, dass sie zu Stammgästen wurden von denen einige ganz nach Fuerteventura zogen.
Mit Fertigstellung der Straße von Gran Tarajal nach Morro Jable Anfang der 1980er Jahre setzte der Bauboom ein und Jandia Playa bekam sein heutiges Aussehen mit der Strandpromenade, den Geschäften und Restaurants. Der von Palmen gesäumte Fußgänger und Radweg ist ideal zum Spazieren, Joggen, Inline-Skaten oder Skateboard fahren. Folgt man dem Weg Richtung Süden gelangt über eine Naturdüne in den kleinen Fischerort Morro Jable, mit seiner großen Fußgängerzone, der Strandpromenade mit Bars und Restaurants. In nördlicher Richtung liegen die endlosen Sandstrände der Südhalbinsel, die sich 26 Kilometern lang bis nach Costa Calma erstrecken. Fast alle Hotels und Ferienunterkünfte bieten einen fantastischen Blick auf den Atlantik. Auf Fußgängerwegen aus Holz gelangt man über die unter Naturschutz stehenden Salzwiesen zur Playa Matoral, dem großen weißen Sandstrand von Jandia. Genießer lassen sich von der Sonne bräunen und baden im glasklaren Atlantikwasser. Sportbegeisterte gehen windsurfen, segeln oder tauchen. Am Strandabschnitt vor dem Leuchtturm kann man auch oft Wellenreiter beobachten, die sich hier mit der Brandung des Atlantiks messen. Kleine Strandcafes, die Chiringitos, bieten kalte Getränke und frischen Fisch an.
Unser Tipp für Jandia-Liebhaber
Mit unseren Wanderführern können sie eine Tour auf den höchsten Berg der Insel, den Pico de la Zarza unternehmen. Mit 800 und etwas Metern kann er mit dem Teide auf Teneriffa zugegebenermaßen nicht ganz mithalten, aber… Aber der Blick auf die 15 Kilometer Sandstrand von Cofete werden Sie so schnell nicht vergessen. In einem Wort: Herrlich.