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Sind die Majos oder die Guanchen die Ureinwohner Fuerteventuras?

Mit Guanchen werden in der Regel alle Ureinwohner der Kanaren bezeichnet. Dem Namen nach bedeutet Guanche eigentlich “Sohn von Teneriffa”. Fakt ist, dass nach der spanischen Eroberung wenig von ihrem Erbe übriggeblieben ist. Einige leisteten Widerstand und mussten sich bald der Übermacht der Spanier geschlagen geben. Nach und nach vermischten sich Ureinwohner und Eroberer und nur noch wenig deutet auf ihre Vergangenheit. An einigen Stellen, zum Beispiel in der alten Inselhauptstadt, finden sich noch Spuren der legendären Majos.

Afrikaner? Oder doch ganz woanders her?

Woher die Ureinwohner Fuerteventuras stammen, darüber streitet bis heute die Wissenschaft. Auch der Zeitpunkt der ersten Besiedelung der Insel lässt sich nicht stichhaltig nachweisen. Schon seit der Antike kursierten Mythen und Legenden von einem sagenhaften Atlantis und der Insel der Glückseligen. Als relativ gesichert gilt, dass Phönizier um 600 vor Christus bei ihren Erkundungstouren im Atlantik die Kanarischen Inseln erreicht haben. Ein paar hundert Jahre später sind dann auch wohl die Römer auf das Archipel gestoßen. Man geht davon aus, dass um 500 vor Christus eine Besiedlung stattfand. Von wem ist wieder nicht so klar. Wahrscheinlich ist, dass die Ureinwohner Fuerteventuras, die Majos, aus Nordafrika stammen und mit Berberstämmen im heutigen Marokko verwandt waren. Danach wurde Fuerteventura für mehr als 1.000 Jahre von den Europäern “vergessen” - bis die Spanier am Anfang des 14. Jahrhunderts zur Eroberung ansetzten. Dabei sind sie auf eine Hirten- und Bauernkultur gestoßen, die ziemlich isoliert gelebt hat und anscheinend keinen Kontakt zu den anderen Inseln des Archipels unterhielten. Außerdem war Fuerteventura in zwei Königreiche, Maxorata und Jandia, unterteilt. Unter Jean de Bethencourts (eigentlich Franzose, aber der französische Hof unterstützte seine Pläne nicht) wurde Fuerteventura dann im Januar 1405 erobert und spanischer Außenposten. Die beiden Königreiche mussten kapitulieren - zu groß war der militärtechnische Vorteil (Knüppel gegen Musketen) der Spaniern. In den Folgejahren starben viele Ureinwohner an eingeschleppten Krankheiten. Zwar zeigten sich die Spanier großzügig und gaben den Königen ein Teil ihres Landes zurück, aber ihre eigene Identität und Sprache gingen nach und nach verloren.

Auf den Spuren der Majos

Nur wenige Spuren der Majos sind heute auf Fuerteventuras zu finden. Eine bedeutende archäologische Ausgrabungsstätte findet sich in La Atalayita bei Pozo Negro. Hier wurden bei Ausgrabungen in den 1950er Jahren Überreste einer Siedlung gefunden. Man kann in der weitläufigen Anlage rund 115 verschiedene historische Bauweisen der Majos auf einem Rundweg entdecken. Diese reichen von einfachen Viehpferchen aus Lavastein und bis zu rekonstruierten Wohnhäusern. Das besondere an den Steinhütten: Häufig war ein Untergeschoss in die Erde gegraben worden. Wem das noch nicht ausreicht - weitere Fundstücke von Ausgrabungen und aus alten Höhlen sind in dem spannenden archäologischen Museum in Betancuria ausgestellt. Einer der wichtigsten Orte auf der Insel war für die Ureinwohner der Berg Tindaya. Der markante Vulkan war eine zentrale Kult- und Grabstätte der Majos. Neben Felsritzungen finden sich auf dem Gipfel des rund 400 Meter hohen Berges auch noch Überreste von in den Stein gehauenen Gräbern. Leider ist es in den vergangenen Jahren zu Vandalismus sowie Beschädigungen durch unachtsame Wanderer gekommen. Deshalb darf man mittlerweile den Montana de Tindaya nur mit einer ausdrücklichen Genehmigung der örtlichen Behörden erklimmen.