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Fuerteventuras Tier- und Pflanzenwelt - Teil 1

Die Fauna Fuerteventuras

In der Landschaft können doch unmöglich irgendwelche Tiere überleben. So zumindest der erste Eindruck, wenn man beim Landeanflug aus dem Fenster guckt. Da die Kanarischen Inseln weit ab vom nächsten Festland liegen, ist die Zahl der heimischen Tierwelt tatsächlich vergleichsweise gering. Nur wenige Tierarten haben den “Sprung” vom afrikanischen Kontinent geschafft. Gleichzeitig findet man aufgrund der isolierten Lage der Kanaren eine Vielzahl einzigartiger, nur auf den Kanarischen Inseln vorkommenden, Arten. Dominiert wird die einheimische Fauna Fuerteventuras durch Reptilien und Vögel. Die spanischen Eroberer haben jedoch ab dem 15. Jahrhundert - unwissentlich (Ratten, Mäuse) und absichtlich (Esel, Ziegen, Dromedare) - Arten eingeschleppt, welche sich zum Teil eher negativ auf das Ökosystem ausgewirkt und viele einheimische Arten an den Rand des Aussterbens gebracht haben. So gibt es ca. 40.000 frei lebende Ziegen auf der Insel, welche durchaus eine Gefahr für die ohnehin karge Vegetation Fuerteventuras darstellen.

Welche Arten findet man auf Fuerteventura?

Säugetiere sind auf Fuerteventura eher wenig anzutreffen. Nur zwei Säugetierarten sind auf Fuerteventura endemisch, sprich heimische Arten: die Kanarenspitzmaus (Crocidura Canarienis) und die Weißrandfledermaus (Pippistrellus Kuhlii). Beide Arten sind leider vom Aussterben bedroht. Alle anderen Säugetierarten sind eingeschleppt worden. Prominentes Beispiel für eine sogenannte invasive Art ist das berühmte Nordafrikanische Borstenhörnchen (Atlantoxerus getulus). Es sieht zwar niedlich aus und fehlt auf keinem Urlaubsfoto, stellt aber eine Bedrohung für die heimische Fauna dar. Gleiches gilt für Hausmaus und Ratte, die schon früh als blinde Passagiere auf den Segelschiffen der spanischen Eroberer eingeschleppt worden sind.

Auch die Insekten- und Spinnenwelt ist recht überschaubar und viele Arten sind so klein, dass man sie mit dem bloßen Auge gar nicht entdecken kann. Gefährliche Skorpione und giftige Spinnen gibt es glücklicherweise nicht. Unumgänglich ist aber zumeist eine Begegnung mit einer harmlosen, aber eher lästigen Kakerlake...

Etwas vielfältiger ist die Vogelwelt auf Fuerteventura. So leben rund 50 Vogelarten dauerhaft auf der Insel. Je nach Jahreszeit variiert die Zahl, da die Kanarischen Inseln von zahlreichen Zugvögeln als Rastplatz aufgesucht werden. Neben einigen seltenen Wachteln und Rennvögeln findet man auf Fuerteventura auch die Kragentrappe, das natürliche Symbol der Insel. Nur noch rund 300 Exemplare des nur auf Fuerteventura und Lanzarote vorkommenden Schmutzgeiers (Neophron percnopterus majorensis) leben auf der Insel. Aus diesem Grund ist sie sowohl auf der Roten Liste der vom Aussterben bedrohten Arten Spaniens als auch im Kanarischen Katalog der geschützten Arten vertreten.

Eidechsen sind als Vertreter der Reptilienwelt allgegenwärtig. Zumeist nimmt man sie häufig als flüchtige Bewegung aus dem Augenwinkel wahr. Die Vulkaninsel bietet ideale Bedingungen für zahlreiche Arten. Häufig, da tagaktiv, ist die  Atlantische Eidechse (Gallotia atlantica) anzutreffen. Sie ernährt sich hauptsächlich von kleinen Insekten und Würmern. Interessant ist ihr tarnverhalten: Je dunkler der Untergrund im Lebensraum, desto dunkler sind auch die Tiere gefärbt. Mit den Eidechsen jedoch nicht zu verwechseln, ist der endemische Kanarische Mauergecko (Tarentola angustimentalis). Man erkennt ihn leicht an seinen, im Licht leicht reflektierenden, großen Augen mit einer Spaltpupille. Allgemein hockt das nachtaktive Reptil weiter oben an Gebäuden am Rande von Lichtkegeln, um hier den durch das Licht angezogene Fluginsekten aufzulauern. Dass er sogar an Zimmerdecken kopfüber herumspazieren kann, verdankt er übrigens den Haftlamellen auf der Unterseite seiner Füße. Schlangen sucht man auf Fuerteventura jedoch vergeblich.

Das Highlight auf Fuerteventura ist sicher die Unterwasserwelt. Hier finden sich rund 500 verschiedene Arten von Meeresbewohnern. Die geografische Lage und der Einfluss der Passatwinde, führen zu einer Wassertemperatur im Jahresverlauf zwischen 17 und 24 Grad. Deswegen fühlen sich hier  u.a. Papageienfisch, Muränen, Stachelrochen, Meeresschildkröten, Delfine und Wale wohl. Delfine leben in Gruppen von bis zu 50 Tieren. Auf Fuerteventura kann man die Gruppen ganzjährig beobachten und mit etwas Glück dabei auch große Wale, wie zum Beispiel den Pottwal sichten.

Fazit: Diese großartige Tierwelt muss geschützt werden. Um die Vielfalt zu bewahren, setzt sich die Inselverwaltung stark für den Natur- und Artenschutz ein. So erlässt sie beispielsweise für ländliche Wanderwege und Naturräume geeignete Verhaltensregeln, um Brutvögel im Frühjahr zu schützen. Erfolge gibt es bei den seltenen Schmutzgeiern: So wurde 2006 ein Arterhaltungsprogramm gestartet, um die Lebensbedingungen für die großen Vögel zu verbessern. Seitdem konnte die Zahl der Schmutzgeier jährlich um rund 5% erhöht werden.